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Mehr Straßen = mehr Stau. Das Grundgesetz der Highway-Verstopfung

Foto: flickr / k1rsch / CC-Lizenz

Deutsche Autofahrer stehen pro Jahr 234 Millionen Stunden in einem Verkehrsstau. Die ökonomischen Verluste durch die Verstopfungen werden auf rund 3,5 Milliarden Euro geschätzt.

Die schreibt, auf Englisch, Handelsblatt-Korrespondent Olaf Storbeck in seinem Blog Economics Intelligence.

Einen Taschenrechner habe ich auch, und der sagt mir, dass 234 Millionen Stunden rund 26.712 Jahre ergeben. Soviel Lebenszeit verbringen, verschwenden, verplempern die Deutschen also jedes Jahr in ihren zum Stehen gebrachten Autos.

Wie kann man dem abhelfen? Baut mehr Straßen, rufen Autolobby, Baukonzerne und befreundete Politiker. Und macht die Straßen breiter! Dann wird sich der Verkehr besser verteilen, alle haben mehr Platz, usw usw

Eine messerscharfe Logik, die aber leider einen Fehler hat: Sie stimmt nicht, wie Storbeck schreibt. Vielmehr gilt das Gegenteil: Mehr Straßen -> mehr Verkehr -> mehr Staus.

Da gibt es einmal das hübsche „Grundgesetz der Autobahn-Verstopfung“ (fundamental law of highway congestion), das der amerikanische Ökonom Anthony Downs vor mehr als 40 Jahren formuliert hat: Mehr Straßen erzeugen mehr Verkehr.

Na  gut, so eine Theorie ist schnell mal hingeschrieben. Doch nun haben zwei kanadische Wissenschaftler empirisch nachgewiesen, dass sie voll und ganz zutrifft. Ich greife mal eine Zahl heraus: Wird die Länge der Straßen – Highways und innerstädtische Hauptstraßen – um ein Prozent erhöht, steigt die Anzahl der gefahrenen Kilometer um bis zu 0,89 Prozent.

Also fast eins zu eins.

Wer in letzter Zeit mal auf Autobahnen durch die Republik gefahren ist, hat gemerkt, dass gerade landesweit heftig ausgebaut wird. Von zwei auf drei, von drei auf vier Spuren … Damit ist das jährliche Ritual der Wochenend-, Sommer- und Urlaubs-Megastaus für die kommenden Jahre gesichert.

 

 

 


 

 

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