Seit Anfang des Jahres gehört Vor mir die Welt zu meiner Tageslektüre. Weil ich natürlich neidisch bin. Das muss man sich mal vorstellen: Meike Winnemuth, die Autorin dieses „Reiselogbuchs“, setzt sich bei Günther Jauch auf den Wer-wird-Millionär-Stuhl, schafft es, mit 500.000 Euro wieder aufzustehen, und weil nun Geld erstmal kein drängendes Thema mehr ist, reist sie ein Jahr um die Welt. Zwölf Städte in zwölf Monaten. Und darauf soll man nicht neidisch werden?
Ihre erste Station, im Januar: Sydney. Dort geht sie ins Liegekino, futtert dicke Kuchenstücke und turmhohe Burger, lernt Ukulele, geht mit einem poststrukturalistisch gewieften Filmtheoretiker aus und wird noch einmal 15 Sekunden lang extra berühmt. Das sieht dann so aus:
Heute gibt Meike in einem Freundliche-Antworten-Quiz (FAQ) ein paar Auskünfte über sich selbst: Dass sie penible Reisevorbereitungen für überschätzt hält, dass sie sich manchmal einsam fühlt, aber das gehört dazu, und dass sie nicht reist wie ein Urlauber, mit Museumsbesuchen, Abklappern von Sehenswürdigkeiten und Stadtrundfahrten. Eher hat sie ihren Alltag, na ja einen Teil davon, in die fremde Stadt mitgenommen. Mit Einkaufen, Arbeiten, ab und an die Zeit Totschlagen und solchen Sachen. Sie ist ja lange unterwegs. Ihr bisheriges Leben kommt nicht, es bleibt nicht zu Hause. Dennoch ist alles anders. Reisen eben.